8. Potsdamer Weiterbildungstag am 21.09.2018 – Ein Rückblick

Mit ungefähr 1.000 Gesprächen an den 28 Ständen der Bildungseinrichtungen kann der Potsdamer Weiterbildungstag am 21. September 2018 im Stern-Center Potsdam eine erfolgreiche Bilanz ziehen und verdeutlicht die Bedeutung des eigenverantwortlichen Handelns bei Berufswahl und Karrieregestaltung. Unternehmen und Einzelpersonen erhielten Anregungen für die Personalentwicklung im Betrieb und konkrete Hilfe für den eigenen beruflichen Ein-, Auf- und Wiedereinstieg.
So unterstützten beispielsweise die Expertinnen und Experten des Teams WFBB Arbeit – Fachkräfte & Qualifizierung bei der Wirtschaftsförderung Brandenburg mehr als 60 Bildungsinteressierte individuell und unabhängig dabei, eine Zielperspektive, den geeigneten Bildungsweg sowie die passende Finanzierungsmöglichkeit zu finden. Viele Ratsuchende waren an Weiterbildungsmöglichkeiten in den Brandenburger Zukunftsbranchen interessiert, beispielsweise in der Energietechnik, der Gesundheitswirtschaft oder im Tourismus. Einen guten Überblick dazu bietet unsere Rubrik Branchen und Cluster.
In den Beratungen wurde häufig zur bundesweiten Förderung Bildungsprämie sowie zum Bildungsscheck des Landes Brandenburg informiert. Mehr als 50 aktuelle Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union finden Sie auf einen Blick in unserer Broschüre „Praxishilfe: Fördermöglichkeiten der beruflichen Weiterbildung“. Direkt am Stand nutzten die Berater/innen die Weiterbildungsdatenbank der Bundesländer Berlin und Brandenburg, um einen Überblick über den vielfältigen Bildungsmarkt zu geben und die Angebote komfortabel miteinander zu vergleichen. Allein für Potsdam listet das Online-Portal derzeit über 130 Bildungseinrichtungen mit ca. 4.300 Angeboten. Anschließend konnte in vielen Fällen direkt an den passenden Aussteller vor Ort verwiesen werden.
Abwechslungsreiches Bühnenprogramm
Neben der Ausstellung erwartete die Besucherinnen und Besucher ein buntes Bühnenprogramm für die gesamte Familie, durch das RBB-Reporter und Bildungsbotschafter Attila Weidemann führte. Informative Gesprächsrunden und Fachbeiträge gaben unter anderem Tipps dazu, wie die berufliche Neuorientierung gelingt und wie man den eigenen Traumjob findet. Außerdem erfuhren Bildungsinteressierte, welche Kompetenzen es braucht, um fit für die digitale Zukunft zu sein. Ein besonderes Highlight war der Gewinner des Brandenburgischen Weiterbildungspreises 2018, der sein inspirierendes und zukunftsweisendes Projekt mit einer kreativen Mitmach-Aktion für das Publikum vorstellte.
Auch für musikalische Unterhaltung war gesorgt: Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Genres schufen eine tolle Atmosphäre und unvergessliche Momente. Live dabei waren Dora Dana mit internationalen Chansons und das Trio Tangogo mit leidenschaftlicher Tangomusik – einige Zuschauerinnen und Zuschauer schwangen sogar selbst das Tanzbein. Die drei Paare des Bachata Performance Teams Berlin gaben eine kurze Einführung in den Tanz und versprühten mit ihrer Show lateinamerikanisches Flair.
Die eigene Weiterbildung soll möglichst direkt zum Traumjob führen: Deshalb lud eine Jobbörse mit vielen aktuellen Stellenangeboten und Tipps für die Suche zum Stöbern ein. Mit ein wenig Glück konnte beim Weiterbildungsquiz einer der vielen attraktiven Preise gewonnen werden, zum Beispiel ein Seminar- oder Übernachtungsgutschein.
Erfahrungen aus dem Messerundgang
Im Rahmen eines Messerundgangs lernten geladene Gäste die neuen Angebote der Aussteller und Lerntrends vom klassischen Präsenzkurs bis zur digital gestützten Weiterbildung näher kennen. Mit dabei waren unter anderem Stefan Frerichs, Leiter des Bereichs Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Potsdam, Katrin Kubath, Referentin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg und WFBB-Geschäftsführer Dr. Steffen Kammradt. Die besuchten Aussteller präsentierten unter anderem Umschulungen im Eisenbahnverkehrswesen und Bildungsangebote für den digitalen Wandel in der Landwirtschaft. In der anschließenden Gesprächsrunde fassten die Gäste ihre neu gewonnenen Erkenntnisse zusammen und stellten aktuelle Entwicklungen vor.
Katrin Kubath zeigte sich beeindruckt von den ganzheitlichen Ansätzen und unterschiedlichen Schwerpunkten in der Bildungsarbeit der Einrichtungen, beispielsweise mit speziellen Zielgruppen wie älteren Menschen über 50 Jahren oder maßgeschneiderten Lernformen wie Blended Learning. Das Land Brandenburg sei mit einer Weiterbildungsbeteiligung der Betriebe von 56 Prozent im Jahr 2017 – einem Wert über dem Durchschnitt der ost- und auch westdeutschen Unternehmen – auf einem guten Weg. Regina Büttner, Referatsleiterin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, hob hervor, dass Weiterbildungen im Bereich der Digitalisierung sehr gefragt seien und dass dieses Interesse vor dem Hintergrund der zunehmenden Veränderung der Arbeitswelt weiter steigen werde. Stefan Frerichs bezeichnete es als sehr ermutigend, dass der Potsdamer Weiterbildungstag für jeden das passende Bildungsangebot hat, auch für geringqualifizierte Menschen, die bisher noch keinen Abschluss haben.
Dr. Steffen Kammradt betonte, dass Unternehmen in Zeiten eines enger werdenden Fachkräftemarktes verstärkt auf ihre innerbetrieblichen Potenziale zurückgreifen: Wenn es schwerer wird externe Experten anzuwerben, sei die Weiterbildung guter eigener Beschäftigter eine interessante Alternative. Hier träfen sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressen, denn die berufliche Weiterentwicklung und die neue Aufgabenstellung komme beiden Seiten zugute: der Mitarbeiterin und dem Mitarbeiter sowie dem gesamten Betrieb. Der Potsdamer Weiterbildungstag zeige mit seinen vielfältigen Angeboten die Breite der Möglichkeiten auf. Zudem könne man hier neue Qualifikationen und Berufsbilder entdecken wie z.B. den/die Betriebliche/n Gesundheitsmanager/in. Prof. Dr. Joachim Ludwig von der Universität Potsdam ergänzte, dass die präsentierten Bildungsangebote eine gute Möglichkeit für Unternehmen seien, die eigene betriebliche Weiterbildung zu modernisieren.
Einen Einblick in die Praxis gewährte Antje Neumann-Reiß, Goldschmiedemeisterin beim im Stern-Center ansässigen Juwelier Neumann. Sie zeigte sich überrascht von der Vielfalt der Bildungseinrichtungen, Angebote, Branchen und Berufe und berichtete davon, wie schwierig die Suche nach Fachkräften für ihr eigenes Unternehmen oft sei. Insbesondere Handwerksberufe wie Goldschmied/in oder Uhrmacher/in seien sehr gefragt. Es gebe jedoch kaum ausgebildete Fachkräfte.
Fotogalerie
Fotos: Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH
Beitrag von Potsdam TV vom 21.09.2018