Berufliche Weiterbildung in Brandenburg

Aktuelles zu Ausbildung, Fachkräftemangel und zum Teilhabechancengesetz

Donnerstag, 11. August 2022 | Kategorie: Ausbildung, Inklusion

Bundesagentur für Arbeit: Deutlicher Anstieg bei unbesetzten Ausbildungsstellen
Im aktuellen Monatsbericht teilt die Bundesagentur für Arbeit mit, dass dem Arbeitgeberservice der BA und den Jobcentern zwischen Oktober 2021 und Juli 2022 insgesamt 512.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet wurden. Dies waren 22.300 Stellen mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit nimmt die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im aktuellen Berichtsjahr erstmals wieder zu. Bei der Zahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber setzt sich jedoch ein rückläufiger Trend fort. Im Juli 2022 blieben 233.400 betriebliche Ausbildungsstellen unbesetzt. Gegenüber Juli 2021 stellt dieser Wert einen Anstieg von ca. 20 Prozent (39.600 Stellen) dar. Mit Ausnahme von Berlin waren in allen Bundesländern mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Bewerbende gemeldet. Nach Berufen gefiltert, waren im Juli 2022 die meisten noch unbesetzten Ausbildungsstellen für Kaufleute im Einzelhandel (18.400), Verkäuferinnen und Verkäufer (18.000) und Kaufleute für Büromanagement (8.800) gemeldet. Die Bundesagentur für Arbeit betont jedoch, dass die aktuellen Daten nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im Berichtsjahr 2021/22 erlauben. Weitere Informationen

Drei Jahre Teilhabechancengesetz – ein Blick zurück und nach vorn aus Sicht der IAB-Forschung
Die neue Bundesregierung hat sich darauf verständigt, die ursprünglich bis Ende 2024 angelegte Förderung „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ vorzeitig zu entfristen. Das IAB nimmt diese Entscheidung zum Anlass, um die Befunde aus seiner Begleitforschung, die seit der Vorlage des Zwischenberichts Ende 2020 entstanden sind, in einer Serie im IAB-Forum zusammenzutragen und zieht damit eine vorsichtig optimistische Zwischenbilanz. Im Fokus der seit 2019 laufenden Studie stehen die Umsetzung durch die Jobcenter, der betriebliche Einsatz der Instrumente sowie ihre Wirkung auf Arbeitsmarktchancen, Beschäftigungsfähigkeit und soziale Teilhabe der Geförderten. Auch wenn der Abschlussbericht der Evaluation erst zum Jahresende 2023 vorliegen wird, liefern die Zwischenergebnisse sowohl wichtige Hinweise zur bisherigen praktischen Umsetzung als auch Ansatzpunkte für eine gezielte Weiterentwicklung der Instrumente. So sehen beispielsweise die Jobcenter in dem Instrument „Teilhabe am Arbeitsmarkt“ eine wichtige Weiterentwicklung für die Unterstützung von langzeitarbeitslosen Menschen. Die Zugangskriterien der Förderung werden weitgehend erreicht, relevante Teilgruppen bleiben aber unterrepräsentiert und der Bedarf an beschäftigungsbegleitender Betreuung ist hoch, ihre praktische Umsetzung mitunter jedoch verbesserungswürdig. Weitere Informationen

Fachkräftemangel steigt auf Allzeithoch

Im Juli 2022 waren 49,7 Prozent der Unternehmen beeinträchtigt. Das geht aus einer Erhebung im Rahmen der ifo Konjunkturumfragen seit dem Jahr 2009 hervor. Der bisherige Rekord vom April (43,6 Prozent) wurde damit deutlich übertroffen. Immer mehr Unternehmen müssten ihre Geschäfte einschränken, weil sie nicht genug Personal finden, sagt Stefan Sauer, Arbeitsmarktexperte am ifo Institut. Am stärksten von knappen Fachkräften betroffen sind mit einem Anteil von 54,2 Prozent die Dienstleister. Im Verarbeitenden Gewerbe klagten 44,5 Prozent der Umfrageteilnehmer über fehlendes Fachpersonal. Der Einzelhandel war mit 41,9 Prozent betroffen, der Bau mit 39,3 Prozent<s>, </s>und im Großhandel meldeten 36,3 Prozent der Firmen einen Mangel an Fachkräften. Weitere Informationen

Transformation braucht Arbeitskräfte
Deutschlands Mangel an qualifiziertem Nachwuchs wird zum größten Hindernis für die Wirtschaft. Restaurant wegen Personalmangel dienstags geschlossen, endlose Abfertigungsschlangen am Check-in-Schalter am Flughafen, lange Wartezeiten auf Handwerker: Arbeitskräfteengpässe sind im Alltag angekommen. In vielen Unternehmen gelten diese allerdings schon seit Längerem als Herausforderung. Sowohl die Anzahl der Engpassberufe als auch die Größe der dazugehörigen Fachkräftelücken haben in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. In einem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreiben IW-Bildungsexperte Axel Plünnecke und IW-Arbeitsmarktexperte Oliver Stettes, welche Hebel die Bundesregierung jetzt in Gang setzen sollte. Beispielsweise sollten Regelungen geschaffen werden, die selbst im fortgeschrittenen Alter den Weg in eine neue Arbeit ebnen.  Gleiches gilt für den Einstieg in Arbeit aus Ausbildung und Arbeitslosigkeit. Misslingt die Rückkehr oder der Einstieg in Arbeit, bleibt das Erwerbspotential womöglich dauerhaft unausgeschöpft. Weiter schreiben Plünnecke und Stettes, dass auch die Familienpolitik einen Beitrag leisten könne, um die Beschäftigungschancen zu erhöhen, Erwerbswünsche der Eltern zu erfüllen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft im Transformationsprozess zu stärken. Ein weiterer wichtiger Bestandteil sei die Stärkung der MINT-Bildung, höchste Priorität sollten zudem bessere Rahmenbedingungen für gleiche Bildungschancen haben. Weitere Informationen


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