Berufliche Weiterbildung in Brandenburg

Aktuelles zur Fachkräftesicherung, -entwicklung und -gewinnung

Freitag, 03. März 2023 | Kategorie: Studien zur beruflichen Weiterbildung, Ausbildung

Mangel an Fachkräften entspannt sich leicht
Etwas weniger deutsche Unternehmen melden zu Jahresbeginn einen Mangel an Fachkräften. Das ergibt sich aus der jüngsten ifo-Umfrage. Demnach gaben 43,6 Prozent der Unternehmen im Januar an, von Fachkräftemangel beeinträchtigt zu werden, im Oktober 2022 waren es noch 45,7 Prozent. Im Juli 2022 war das Allzeithoch von 49,7 Prozent erreicht worden. Am stärksten betroffen sind weiterhin viele Dienstleister. In der Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung waren es 75,2 Prozent. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Lagerei, im Verkehrsbereich und den Architektur- und Ingenieurbüros klagten über Fachkräftemangel. In diesen Branchen hat die Knappheit sogar weiter zugenommen. Im Verarbeitenden Gewerbe sind weniger Firmen von fehlenden Fachkräften beeinträchtigt. 16,4 Prozent der Unternehmen aus der Chemischen Industrie meldeten einen Mangel, im Oktober 2022 waren es 19,6 Prozent. In der Metallerzeugung und -bearbeitung waren es 23,6 Prozent, 2022 noch 45,2. Die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten waren mit 59,5 Prozent dagegen so stark wie noch nie eingeschränkt. Weitere Informationen

BIBB-Ranglisten der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen
Zum zweiten Mal in Folge haben Frauen in der dualen Berufsausbildung die meisten neuen Ausbildungsverträge im Beruf der „Medizinischen Fachangestellten“ abgeschlossen. Mit 16.656 (2021: 17.154) neuen Verträgen behauptete sich dieser Beruf auf Platz 1 der „Rangliste 2022 der Ausbildungsberufe nach Anzahl der Neuabschlüsse – Frauen“ vor der „Kauffrau für Büromanagement“ mit 16.116 (2021: 16.725) neuen Verträgen. Dahinter folgen die „Zahnmedizinische Fachangestellte“, die „Verkäuferin“, die „Kauffrau im Einzelhandel“ und die „Industriekauffrau“. Insgesamt haben 2022 in diesen sechs Berufen 42 Prozent der jungen Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Auf die Top Ten-Berufe der Rangliste entfallen sogar 53 Prozent aller weiblichen Neuabschlüsse. Dies zeigen Auswertungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) auf der Grundlage der Daten aus der BIBB-Erhebung über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum 30.09.2022 in anerkannten dualen Ausbildungsberufen nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Handwerksordnung (HwO).
Bei den Männern liegt der „Kraftfahrzeugmechatroniker“ weiterhin unangefochten an der Spitze. 20.295 (2021: 19.713) junge Männer haben 2022 einen Ausbildungsvertrag in diesem Beruf neu abgeschlossen. Obwohl der Frauenanteil unter den „Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen“ nur bei 5,9 Prozent liegt, stieg der Beruf in der geschlechterübergreifenden Rangliste der Ausbildungsberufe nach Neuabschlüssen jetzt auf Platz 2 nach „Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ und überholte den/die „Verkäufer/-in“. Zweitstärkster Ausbildungsberuf bei den jungen Männern bleibt der „Fachinformatiker“, gefolgt vom „Elektroniker“ und dem „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“, die im Vergleich zum Vorjahr die Plätze tauschten. Es folgen in der Rangliste bei den jungen Männern nahezu gleichauf wie bisher die Ausbildungsberufe „Verkäufer“ und neu der „Industriemechaniker“. Weitere Informationen

Bundesregierung startet Anhörung für das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz – Gesetzesentwurf veröffentlicht
Die geplanten Regelungen basieren auf den Eckpunkten der Bundesregierung zur Fachkräfteeinwanderung vom 30. November 2022. Den "klassischen" Einwanderungsweg über einen in Deutschland anerkannten Berufs- oder Hochschulabschluss und einen Arbeitsvertrag wird es weiterhin geben. Teil davon ist die Blaue Karte EU, die günstige Bedingungen für Familiennachzug, einen unbefristeten Aufenthalt und den Jobwechsel bietet. Sie soll künftig für noch mehr Fachkräfte mit Hochschulabschluss erreichbar sein. Zudem soll es noch attraktiver werden, für eine Berufsausbildung oder ein Studium nach Deutschland zu kommen und hier zu bleiben. Das stärkt den Bildungsstandort. Darüber hinaus sollen Menschen aus Nicht-EU-Staaten künftig deutlich mehr Möglichkeiten haben, in Deutschland zu arbeiten. Dies betrifft vor allem Personen, die Berufserfahrung oder weitere Potenziale mitbringen. So wird es künftig ausreichen, wenn jemand die Qualifikation für einen nicht-reglementierten Beruf durch einen ausländischen Berufs- oder Hochschulabschluss und Berufserfahrung nachweist. Die formale Anerkennung des ausländischen Berufsabschlusses wird dann nicht mehr erforderlich sein. Jedoch ist eine Gehaltsschwelle einzuhalten oder der Arbeitgeber muss tarifgebunden sein. Hierdurch werden faire Arbeitsbedingungen sichergestellt. Wer seinen ausländischen Berufsabschluss in Deutschland anerkennen lassen will, kann das Verfahren künftig erst nach der Einreise einleiten – und damit viel einfacher als bisher. Dafür müssen sich Fachkräfte und Arbeitgeber auf eine Anerkennungspartnerschaft verpflichten. Weitere Informationen

IAB-Kurzbericht: Auf den Abschluss kommt es an – Universität im Vergleich zu anderen Hochschulen
Junge Menschen mit allgemeiner Hochschulreife haben einen kurzzeitigen Startvorteil, wenn sie ihr Studium nicht an einer Universität, sondern an einer anderen Hochschule abschließen. Im weiteren Erwerbsverlauf müssen aber Personen mit einem anderen Hochschulabschluss im Vergleich zu denen mit Universitätsabschluss mit Einkommens- und Statusnachteilen rechnen. Nach Geschlecht betrachtet erfahren insbesondere Absolventinnen von den anderen Hochschulen längerfristig Nachteile bei Einkommen und Erwerbsstatus. Weitere Informationen


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