Literaturtipps
Transformation braucht starke Berufsbildung - Neue Studie zur Entwicklung des Arbeitsmarkts bis 2040
Damit die Energiewende und der Umbau zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft gelingen kann, braucht es eine starke Berufsbildung. Doch die Realisierung der Transformationsziele ist auch davon abhängig, dass eine ausreichende Zahl von gut ausgebildeten Fachkräften vorhanden ist. Und da wird es künftig eng, denn Wirtschaft und Arbeitsmarkt in Deutschland stehen vor einem Umbruch, der von Knappheiten geprägt ist. Knappheiten an Ressourcen infolge der COVID 19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine sorgen für steigende Preise und fehlende Fachkräfte verhindern ein langfristiges Wachstum. So zeigt eine neue Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS), dass die Zahl der Erwerbstätigen bis zum Jahr 2040 von derzeit 44,92 Millionen Personen um rund 600.000 auf etwa 44,32 Millionen zurückgehen wird. Grund hierfür ist das Ausscheiden der Babyboomer-Generation aus dem Erwerbsleben. Die Zahl der zukünftig dual Ausgebildeten kann diesen Rückgang nicht auffangen. Die Projektionen zeigen deutlich, dass das Angebot an qualifizierten Erwerbstätigen die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in immer mehr Berufen beziehungsweise Berufsgruppen nicht mehr decken kann. Dabei sind die größten Fachkräfteengpässe zu erwarten in den IT-Berufen, den technischen Berufen, im Baugewerbe sowie in den Gesundheits- und Sozialberufen. Weitere Informationen
Publikation: Reformen in Ausbildungen der Gesundheitsfachberufe
Die meisten Ausbildungen in Gesundheitsfachberufen wurden mit Blick auf aktuelle und künftige Versorgungsbedarfe der Bevölkerung neu aufgestellt. Die Publikation beschreibt den aktuellen Sachstand der Modernisierung und Weiterentwicklung der Ausbildungen in Gesundheitsfachberufen. Im Mittelpunkt stehen Akademisierung, Modernisierung und neue Berufe sowie die mit den Reformen verbundenen Herausforderungen im Kontext der Umsetzung der novellierten Ausbildungen. So wurden beispielsweise die Berufsgesetze der Hebammen, der Medizinisch-technischen Assistentinnen/Assistenten, der pharmazeutisch-technischen Assistentinnen/Assistenten und der Notfallsanitäterinnen und Sanitäter im Hinblick auf bedarfs- und kompetenzorientierte Aufgabenprofile modernisiert und die Qualität der Ausbildungen wurde durch neue Qualitätsanforderungen an Schulleitungen, Lehrkräfte, Ausbildungsstätten und die Praxisanleitung sichergestellt. Darüber hinaus wurden die beiden neuen Gesundheitsfachberufe der Anästhesietechnischen Assistentinnen und Assistenten und Operationstechnischen Assistentinnen und Assistenten bundeseinheitlich geregelt. Weitere Informationen
IAB-Kurzbericht: Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt nehmen in Corona-Krise weiter zu
In der Corona-Krise haben sich die Umbrüche am dualen Ausbildungsmarkt verstärkt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge lag 2020 und 2021 deutlich unter dem Wert von 2019. Dabei fallen die Rückgänge der Einmündungen am stärksten aus und die Zahl der Bewerbenden geht stärker zurück als die der Stellenangebote. Diese Ergebnisse weisen auf zunehmende Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt hin, die über den Rückgang bei den Bewerbenden hinausgehen. Mögliche Gründe hierfür können etwa die fehlende Übereinstimmung zwischen angebotenen Stellen und beruflichen Wünschen von Ausbildungsinteressenten oder zwischen dem regionalen Angebot und der regionalen Nachfrage sein. Im Kurzbericht wird untersucht, wie sich die jährlichen Verläufe der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Zahlen an Ausbildungsstellen, Bewerbenden und Einmündungen während der Corona-Krise verändert haben und welche Hinweise die Entwicklung dieser drei Größen auf zunehmende Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt gibt. Weitere Informationen
Neue Analyse auf Basis des Nationales Bildungspanel (NEPS): Berufsabschluss gelingt zu oft erst nach vielen Umwegen
Der Übergang von der Schule in Ausbildung oder Studium funktioniert längst nicht so reibungslos, wie oftmals angenommen. Das zeigt die Auswertung von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) durch die Universität Göttingen und die Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Analysiert wurden die nachschulischen Bildungswege von 7.168 Personen. Es zeigt sich, dass nicht einmal die Hälfte der Jugendlichen (43 Prozent) nach dem Verlassen der allgemeinbildenden Schule direkt und dauerhaft in Ausbildungs- oder Studienkarrieren starten. Jedem fünften jungen Menschen gelingt laut der Untersuchung der Übergang in eine Ausbildung oder ein Studium ungewollt erst mit einem oder zwei Jahren Verzögerung, aufgrund von Schwierigkeiten, im ersten Anlauf das richtige Studium oder die passende Ausbildung zu finden. Weitere Informationen
Broschüre „Handwerk unternehmen!“
Fachkräftesicherung ist das Megathema für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Daher gilt es, an allen Hebeln zu ziehen und auch neue Zielgruppen für das Handwerk zu erschließen. Der Beirat Unternehmensführung im Handwerk des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) legt mit der Broschüre eine Potenzialanalyse zur dringend erforderlichen Erschließung dieser Zielgruppe vor. Die Handreichung für Handwerksorganisationen gibt Einblicke in Lebensvorstellungen der jungen Akademikergeneration, benennt konkrete Handlungsfelder für den Brückenbau zwischen Handwerkswirtschaft und Hochschulen und zeigt mit zahlreichen Praxistipps und Beispielen, wie sich Akteure aus akademischen und handwerklichen Arbeitswelten mit einem Gewinn für beide Seiten aufeinander zu bewegen können. Weitere Informationen